Insektenmodelle
Julia Stoess, Diplom-Designerin

Ein Hundertfüßer überwältigt einen Regenwurm.

Dieses Räuber-Beute- Szenario zeigt ein ganz alltägliches Drama, wie es sich vielerorts zu unseren Füßen im Verborgenen ereignet.

Tatort ist die obere Bodenstreu in Wäldern, unter Steinen oder abgestorbener Rinde.
Sobald ein Fühler das Opfer berührt hat, wird es mit den kräftigen Kieferzangen des nachtaktiven Angreifers gepackt und durch das Injizieren eines stark wirksamen Giftes gelähmt, bevor es verspeist wird.

Der Regenwurm der Art Dendrobaena octaedra zeichnet sich u.a. durch acht gleichmäßig angeordnete Borstenreihen aus, die sich über die Längsseite des Tieres ziehen. Das verleiht dem Wurm eine leicht achteckige Form (octaedra!).

Regenwürmer gehören zu den Wenigborstern (Oligochaeten). Die Borsten dienen zum Verhaken im Boden und zur Fortbewegung. Bei Gefahr drückt der Wurm seine Borsten heraus, sodass sie, wie in dieser Szene nachgestellt, auffällig hervorstehen.